Der alte Mann und das Meer 

Letztes Jahr hat mich dieser stolze Herr auf einer Radreise durch Norwegen an ein Buch erinnert, dass ich in Spanien gelesen habe und welches in Kuba geschrieben wurde.

Der gute Mann lebt in einem kleinen Haus direkt am Meer. Er darf einen kleinen Strand, im Norden der Lofoten, sein eigen nennen. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen fuhr ich mit meinem Rad an ihm vorbei und jedes Mal war ich fasziniert von diesem Mann. Ich machte jeweils eine Pause, hockte mich auf einen Felsen und setzte mir eine Tasse Kaffee auf. ☕️

Ich hätte ihm stundenlang zusehen können. Im regelmäßigen Rhythmus des Nordmeeres wurde ein Schwall Algen angeschwemmt. Und als ob sich der alte Mann darüber freute, harkte er freundlich lächelnd die Algen zusammen, um sie dann in der Schubkarre anzuhäufen und hinter dem Haus wieder abzuladen. Und das alles mit einer Anmut, die es als normalste Sache der Welt aussehen ließ. Was ist auch schon dabei, täglich einen Strand von Algen zu befreien und dabei zuzuschauen, wie das Werk mit jeder Welle zerstört wird?!?!?

Während ich das gerade schreiben, fällt mir spontan Sisyphos dazu ein. Aber das Buch, das ich ursprünglich meinte und woran mich dieser Mann erinnerte, ist von Hemingway:

Der alte Mann und das Meer.

Der alte Mann und das Meer.

Die Botschaft ist so einfach wie schön! 

Es ist egal was du machst.
Es ist egal, ob es sinnvoll ist oder nicht.
Es ist egal, was die anderen darüber denken.
Es ist egal, ob du erfolgreich bist oder nicht.

Es kommt darauf an, dass Du es mit Anmut, Demut und Haltung machst.
Es geht um den Prozess, nicht um das Ergebnis.
Es geht ums Reisen, nicht ums Ankommen.
Es geht um Leben. Unser Leben.

Wir können unser Leben leben. Nicht mehr. Nicht weniger.